Düsseldorf (dpa) - Die Sammlung afrikanischer Kunstwerke des prominenten Malers und Bildhauers Georg Baselitz gehört zu den markanten Künstler-Kollektionen dieser Art in Europa. Erstmals zeigt die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen in Düsseldorf vom 6. Juni an einen umfassenden Überblick der Figuren, die Baselitz seit Mitte der 70er Jahre auf seinem Wohnsitz bei Hildesheim zusammengetragen hat. Die knapp 200 Objekte sind in Düsseldorf bis zum 24. August zu sehen, teilte die NRW-Kunstsammlung am Montag in Düsseldorf mit. Anschließend wird die Ausstellung ab Oktober noch nach München (Pinakothek der Moderne), nach Wien, in die Kunstsammlung Chemnitz und im Herbst 2004 in die Neue Nationalgalerie Berlin weiter wandern.
Wie viele Künstler seit Picassos kubistischer Wende zu Beginn des 20. Jahrhunderts begeistert sich auch der zu den wichtigsten deutschen Gegenwartskünstlern zählende Baselitz für die Kraft der Kunst Afrikas. Anders als der gängige Sammlergeschmack, der sich vor allem den «schönen» Schnitzereien Westafrika zuwendet, «entdeckte» Baselitz die zwischen Realismus und Abstraktion schwingende Kunst Ostafrikas für sich, die heute einen der Schwerpunkte seines Afrika- Besitzes bildet.
Vor allem im plastischen Werk des Bildhauers findet die Sammelleidenschaft des 1938 geborenen Baselitz bald Niederschlag: Zahlreiche der grob aus Holz geschnittenen Skulpturen des Künstlers zeigen in frontaler Ansicht die statuarische Ruhe afrikanischer Werke. Das häufige Kopfmotiv bei Baselitz lässt sich in den Grabstelen aus Kenia ebenso entdecken, wie in den aus Stoff gefertigten Ahnenköpfen vom unteren Kongo.
(Internet: Kunstsammlung NRW: http://www.kunstsammlung.de) dpa 261139 Mai 03