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Aus Kenia stammender Landratsamts-Mitarbeiter verkaufte
Aufenthaltsgenehmigungen an Afrikaner =

    München (AP) Bundesgrenzschutz und Staatsanwaltschaft München
haben einen internationalen Schleuserring gesprengt. Ein aus Kenia
stammender Mitarbeiter des Landratsamts München soll in 16 Fällen
für mehrere tausend Euro Aufenthaltsgenehmigungen an Afrikaner
verkauft haben, wie die Behörden am Dienstag mitteilten. Die
Staatsanwaltschaft erhob auch Anklage gegen einen ebenfalls
verhafteten 67-jährigen, aus Nigeria stammenden Komplizen des
Landratsamts-Mitarbeiters.
    Der 49-jährige Hauptbeschuldigte Benson S. soll außerdem über
65.000 Euro Gebühren für legal erteilte Aufenthaltsgenehmigungen
unterschlagen haben. Die beiden Beschuldigten sitzen in
Untersuchungshaft und haben nach Angaben der Ermittler inzwischen
ein umfangreiches Geständnis abgelegt. Die Staatsanwaltschaft wirft
ihnen gewerbsmäßige Schleusung, Betrug, Unterschlagung,
Bestechlichkeit und mehrfache Urkundenfälschung vor.
    Der nigerianische Komplize fungierte den Angaben zufolge als
Kontaktmann zu einer Reisebüroinhaberin in Nigerias Hauptstadt
Lagos, die den beiden Kundschaft vermittelte. In seiner Münchner
Wohnung fanden die illegal Eingereisten Unterschlupf. Außerdem soll
der Nigerianer jahrelang zu Unrecht Wohn- und Arbeitslosengeld von
bezogen haben, wodurch ein Schaden von rund 17.000 Euro entstanden
sei.
    Für die Aufenthaltsgenehmigungen kassierte das Duo jeweils bis zu
5.000 Euro. Die Machenschaften der beiden flogen auf, als sich eine
Kundin mit ihren drei Kindern am Münchner Flughafen an den
Bundesgrenzschutz wandte. Die Frau bat um Hilfe, weil sie nicht in
die Wohnung des Nigerianers wollte. Für die Aufenthaltsgenehmigungen
hatte sie 14.000 Euro bezahlt.
  

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