München (ddp-bay). Eine 38-jährige Münchnerin ist in der vergangenen Woche an den Folgen einer Malariaerkrankung gestorben. Wie das Tropeninstitut München am Sonntag mitteilte, hatte die Frau im Februar zwei Urlaubswochen in Kenia verbracht und dabei auf die empfohlene Malariaimpfung verzichtet. Kurz nach der Rückkehr bekam die Reisende hohes Fieber und klagte über Bauchschmerzen. Ihr Hausarzt erkannte die Tropenkrankheit nicht und schickte sie mit Medikamenten gegen Bauchschmerzen nach Hause. In den folgenden Tagen verschlechterte sich der Zustand der Patientin weiter. Am vergangenen Montag starb sie schließlich an der Malaria, wie jetzt eine Obduktion ergab.
Professor Hans-Dieter Nothdurft vom Tropeninstitut München sagte dazu: «Der Krankheitsverlauf bei dieser Patientin ist nicht untypisch für Malaria - es kann lebenswichtig sein, sich folgende Faustregel zu merken: Immer an Malaria denken, wenn man aus einem Land mit Malaria-Risiko zurückkommt.» Nothdurft empfiehlt «unbedingt» eine Malariaprophylaxe. Mit der Einnahme vorbeugender Medikamente könne auch noch kurz vor Reisebeginn anfangen werden, betonte der Mediziner. «Dieser jüngste Todesfall bestätigt leider, dass auch offenbar harmlose Badeferien in den Tropen dramatische Folgen haben können.»
Die Erreger der Malaria werden durch Stechmücken übertragen. Diese so genannten Anopheles-Mücken sind vor allem in der Dämmerung aktiv. Bei rechtzeitigem Erkennen einer Infektion, gibt es jedoch wirkungsvolle Therapien: «Wir können Malaria behandeln, aber nur wenn wir möglichst früh in den Vermehrungszyklus des Parasiten eingreifen können. Leider ist das nicht immer der Fall», sagte Nothdurft. Nach Angaben des Robert Koch Instituts in Berlin erkranken etwa 1000 Menschen jedes Jahr in Deutschland an Malaria. Aktuelle Gesundheitsinformationen zu mehr als 300 Reisezielen finden sich auf der Internetseite des Tropeninstituts München unter www.fit-for-travel.de.