Nairobi/Addis Abeba (dpa) - Sintflutartige Regengüsse haben in Ostafrika dutzende Menschenleben gefordert und Zehntausende obdachlos gemacht. Wie ein Sprecher des Roten Kreuzes am Montag in Kenias Hauptstadt Nairobi sagte, ertranken mindestens 28 Menschen in den Wassermassen, rund 15 000 verloren ihr Dach über dem Kopf. Im Osten Äthiopiens starben zehn Menschen im Flutwasser des Wabe Shebelle Flusses, 80 000 wurden nach Behördenangaben obdachlos. Auch in Teilen Somalias richteten die saisonalen Regen schwere Verwüstungen an.
Die seit zwei Wochen andauernden Regenfälle ließen insbesondere in Kenia viele Flüsse über die Ufer steigen. Nach einem Dammbruch nahe Nairobi sind in der Metropole seit Montag rund eine Million Menschen von der regulären Wasserversorgung abgeschnitten. Viele Slums der Stadt standen vollkommen unter Wasser. Bewohner bangten um den Erhalt ihrer Hütten. Ein dreijähriges Mädchen ertrank in den Wassermassen. Unter den Opfern ist auch ein Parlamentarier, der in der südlichen Region Machakos beim Überqueren einer Brücke mit seinem Wagen weggespült wurde.
Bewohner der ostäthiopischen Städte Mustahill und Kelafo flüchteten vor den Fluten des Wabe Shebelle Flusses aus ihren Hütten in höher gelegene Gebiete. Zahlreiche Rinder und Ziegen verendeten in den Wassermassen.
Während in zahlreichen Regionen Ostafrikas derzeit dürrebedingte Nahrungsmittelknappheit herrscht, fällt die reguläre Regenzeit in anderen Gebieten besonders stark aus.