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 Wahlkampf in Kenya 27.08.2002 (16:20 Uhr) CrazyTwins
   Nairobi (dpa) - Kenias Staatschefs sollen auch im Ruhestand auf
Luxus nicht verzichten müssen. Ein Gesetzentwurf sieht vor, dass
ihnen dann eine Villa mit zwölf Zimmern, Pool, Sauna und Tennisplatz
zur Verfügung steht, dazu sechs Autos, 34 Angestellte und ein eigenes
Fitness-Studio. Der erste, der in diesen Genuss kommen will, ist
Staatschef Daniel arap Moi. Nach fast einem Vierteljahrhundert will
der «Mzee», der «alte Mann», wie er sich nennen lässt, sein Amt bei
Wahlen, die spätestens Ende dieses Jahres vorgesehen sind, an einen
Nachfolger abtreten. Doch sein Wunschkandidat, der Sohn des
Staatsgründers Jomo Kenyatta, stößt in der Regierungspartei auf wenig
Gegenliebe. Dem Urlaubsland steht nach Meinung von Beobachtern ein
stürmischer Wahlkampf bevor.

   Als Schlag vor den Kopf werteten die Mitglieder der regierenden
«Kenias Afrikanische National Union» (Kanu) Mois Kür des Ministers
für lokale Regierungsfragen, Uhuru Kenyatta, zum Topkandidaten. Zwar
erbte er den Namen des Vaters der Nation, doch politisch ist er ein
unbeschriebenes Blatt. Kritiker sehen in ihm einen trinkfesten
Politamateur, der allenfalls von der Freundschaft zu Mois
Lieblingssohn profitiert. Als Lokalpolitiker konnte er sich bislang
nicht einmal in seinem eigenen Wahlkreis durchsetzen.

   Allein in der Kanu haben sich inzwischen vier Gegenkandidaten
formiert. Sie fordern ein demokratisches Parteivotum über den
Anwärter, der ab nächstem Jahr das Land mit seinen rund 31 Millionen
Einwohnern führen soll. «Wir wollen Demokratie in Kenia und keine
Diktatur», erklärte Hauptrivale Raila Odinga, der in Magdeburg
Ingenieurwissenschaft studiert hat. Der Sohn des ersten Vize-
Präsidenten des ostafrikanischen Landes hat viel zu verlieren: Mit
Hoffnung auf das höchste Amt überredete er im März seine Nationale
Demokratische Partei (NDP) zum Schulterschluss mit der Kanu.

   Auch andere Rivalen, wie Mois 13-Jahre langer Vize George Saitoti
fühlen sich vom «Alten» verraten und verkauft. Sie bildeten bereits
eine «Regenbogenallianz», um gegen den ungeliebten Kandidaten zu
Felde zu ziehen.

   Das Land am Äquator, fürchten viele, könnte durch den Machtstreit
ethnisch zerrissen werden. Nachdem Kenyatta das größte Volk der
Kikuyu und Moi den kleinen Stamm der Kalenjin vertrat, sollte der
nächste Präsident nach Meinung der meisten aus einem anderen
Volksstamm kommen. Nach 39 Jahren Unabhängigkeit macht sich der
zweitgrößte Stamm der Luo Hoffnungen auf seinen Kandidaten Odinga.

   «Wenn die Leute sehen, dass die Macht abermals an den Stamm der
Kikuyu gehen soll, könnte das heftigere ethnische Kämpfe zur Folge
haben, als dies bei den Wahlen von 1992 und 97 der Fall war», warnt
ein Beobachter aus Kirchenkreisen. Bei beiden Wahlen waren Hunderte
Vertreter oppositioneller Stämme getötet worden, Hunderttausende
wurden vertrieben.

   Dabei wird gerade das an Krisenherde wie Somalia und Sudan
grenzende Kenia vom Westen als Hort der Stabilität gepriesen. In den
24 Jahren seiner Regierungszeit hielt Moi es geeint. «Kein Krieg ging
je von unserem Boden aus», erklärt jeder Kenianer stolz. Doch nach
Jahren der Misswirtschaft und Korruption geht es den meisten Menschen
jenseits der weißen Urlaubsstrände und Safariparks so schlecht wie
nie. Lag das Wirtschaftswachstum Ende der 70er Jahre noch bei 8
Prozent, schrumpfte die Wirtschaft im vergangenen Jahr um 3 Prozent.
Bei einem Verdienst von durchschnittlich einem US-Dollar pro Tag lebt
weit über die Hälfte unter der Armutsgrenze. Massenarbeitslosigkeit
und Frust ließen die Kriminalität auf Rekordhöhe steigen. Schon lange
trägt die Hauptstadt Nairobi den Spitznamen «Nairobbery».

   «Ganz gleich, was nach Moi kommt», sagt dort der Leiter des
kenianischen Büros der in Berlin sitzenden Organisation «Transparency
International», John Githongo. «Die nächste Regierung wird schwächer
als seine, weil sie ein wirtschaftlich ruiniertes Land übernimmt.»
Der nächste Präsident zumal soll ohnehin weniger Macht als Moi
bekommen: Auf Drängen von Regierungspartei wie Opposition arbeitet
eine Kommission derzeit an einer Verfassungsänderung. Danach soll
Kenias Präsident demnächst einen Premierminister zur Seite bekommen.
dpa pas xx mu

230130 Aug 02
 Re: Wahlkampf in Kenya 27.08.2002 (16:25 Uhr) Iris
vielen dank für die informationen.
gruss
iris
 Re: Wahlkampf in Kenya 03.09.2002 (16:32 Uhr) CrazyTwins
Hier ein Link zu einem wirklich lesenswerten Artikel im Spiegel.
Im übrigen steht auch noch ein Wahltermin im März 2003 zur Disposition.

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,212144,00.html

Gruß
Christine

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