Berlin (ddp). Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen warnt vor den tödlichen Folgen veralteter Malaria-Medikamente. Viele Patienten stürben an der Krankheit, da gängige Arzneien unwirksam geworden seien und neue nur zögerlich eingesetzt würden, kritisierte die Organisation am Donnerstag in Berlin anlässlich des Afrika-Malaria-Tages. Einem Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der Unicef zufolge ist die Zahl der Malaria-Erkrankungen seit den 70er Jahren um das Vierfache gestiegen. Jährlich sterben in Afrika bis zu zwei Millionen Menschen an der Krankheit.
In Ländern wie Tansania, Kenia und Uganda seien die Erreger der Krankheit mittlerweile in rund 90 Prozent der Fälle gegen den gängigen Wirkstoff Chloroquin resistent. Dagegen seien neue Präparate mit dem Wirkstoff Artemisinin hochpotent, schnell wirksam, aber offenbar zu teuer. Ärzte ohne Grenzen schätzt, dass es 100 bis 200 Millionen US-Dollar kosten würde, diese Therapie in allen afrikanischen Ländern einzuführen.