 | Nairobi (dpa) - Im Jahr 2025 könnte ein Drittel der Menschheit unter Wasserknappheit leiden. In Afrika südlich der Sahara werde die Zahl der Menschen ohne Zugang zu sauberem Wasser bei unveränderter Politik auf etwa 520 Millionen ansteigen, warnten Forscher eines internationalen Wasserprogramms am Sonntag in Nairobi. «Der Verlust von Ernten in Afrika könnte so groß sein wie die Getreide-Ernte von Indien und den USA zusammen», sagte Frank Rijsberman, der Vorsitzende des «Challenge Programms für Wasser und Lebensmittel».
In dem nach eigenen Angaben größten Programm dieser Art wollen Forscher Strategien für eine sinnvollere Wassernutzung entwickeln. Damit die gleichen Ernten mit weniger Wasser erreicht werden, sollen beispielsweise weniger durstige Pflanzenarten gezüchtet oder Landwirtschaft mit Fischzucht kombiniert werden.
«Wenn wir mehr und effizienter investieren, können wir die Wende noch schaffen», sagte Mark Rosegrant, einer der beteiligten Forscher. Derzeit seien 33 Millionen Kinder in Afrika unterernährt. Wenn das Programm sein Ziel erreiche, ließe sich die Zahl bis 2025 auf 19 Millionen senken. Wenn alles weiterginge wie bisher, würde sie jedoch auf 37 Millionen ansteigen.
In Afrika gebe es zwei Arten von Wasserknappheit, betonten die Forscher. Während die nordafrikanischen Staaten unter faktischem Mangel litten, sei in Zentralafrika häufig die fehlende Infrastruktur das Problem. «Die Flüsse sind voll, aber die Bauern bekommen das Wasser nicht auf ihre Felder», sagte Rijsberman. Betroffen seien unter anderem Kenia und Kongo. In Kenia haben nach intensiven Regenfällen regelmäßig viele Haushalte kein Wasser, weil das Leitungssystem zu anfällig ist.
(Internet: Challenge Program: www.waterfood.org)
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