| Köln (AP) Anlässlich des Welttages gegen Kinderarbeit am (morgigen) Samstag hat das Kinderhilfswerk UNICEF Schutz und Hilfe für Kinder gefordert, die als Haushaltshilfen unter teils sklavenähnlichen Bedingungen arbeiten müssen. Allein in Süd-Asien gehen laut UNICEF rund fünf Millionen Mädchen und Jungen dieser versteckten Form der Kinderarbeit nach. In Indien muss eines von fünf Kindern unter 14 Jahren als Haushaltshilfe arbeiten, wie das UN-Kinderhilfswerk am Freitag in Köln mitteilte. Schon Fünfjährige würden zu fremden Haushalten geschickt, um etwas Geld für ihre Familien zu verdienen. UNICEF rief die Regierungen dazu auf, die Beschäftigung von Kindern in privaten Haushalten schärfer zu kontrollieren und diejenigen zu bestrafen, die Kinder ausbeuten oder misshandeln. Insbesondere müsse sichergestellt werden, dass die Kinder zur Schule gehen könnten und keine gesundheitsschädigenden Arbeiten ausführen müssten, forderte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen. `Millionen Mädchen, die in den Kindergarten und in die Schule gehören, sind in Billigjobs als Dienstmädchen gefangen. Sie müssen nicht nur hart arbeiten, sondern sind auch besonders von sexueller Ausbeutung und Menschenhandel bedroht", erklärte UNICEF-Direktorin Carol Bellamy. Dabei sei der Ausdruck Hausmädchen irreführend. Tatsächlich handele es sich um Kinder, die jeden Tag von früh bis spät unter sklavenähnlichen Bedingungen arbeiteten und ihrer Kindheit beraubt würden. Weil Dienstmädchen weitgehend im Verborgenen arbeiten, gibt es keine exakten Angaben über ihre tatsächliche Zahl. Einzeluntersuchungen ergaben, dass etwa in der Hauptstadt von Bangladesch, Dhaka, rund 300.000 Kinder in privaten Haushalten arbeiten, berichtete UNICEF. Die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) schätze die Zahl der Dienstmädchen und Dienstboten in Brasilien auf 250.000, in Kenia auf 200.000 und in Indonesien auf 700.000. Weitgehend schutz- und rechtlos müssten sie für einen Hungerlohn bis zu 16 Stunden am Tag arbeiten, kritisierte UNICEF. Die Kinder bekämen zudem kaum etwas zu essen, würden für Fehler geschlagen und seien häufig sexuellen Übergriffen durch ihre Dienstherren ausgesetzt. Die meisten Kinder hätten keine Chance, eine Schule zu besuchen. Sie seien häufig von der Außenwelt isoliert und hätten kaum Möglichkeiten, sich zu erholen.
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