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 | |  | Genf (epd). Sam Kobia, der Generalsekretär des Weltkirchenrates, liebt die Sprichwörter seiner afrikanischen Heimat. «Wenn Du schnell gehen willst, so gehe alleine. Wenn Du aber weit gehen willst, dann gehe mit anderen.» Dies könnte als Motto für die vierjährige Amtszeit des Kenianers gelten, der am Montag seinen ersten Besuch in Deutschland begann. Der 57-Jährige steht seit Januar an der Spitze des Ökumenischen Rates der Kirchen, der rund 400 Millionen Christen in mehr als 340 Kirchen in über 100 Ländern vertritt.
Kobia hat sich drei große Ziele als ÖRK-Generalsekretär gesetzt. Er will die Einheit der Weltkirchenrates stärken. Zweitens soll der Weltkirchenrat Zeichen gegen die Gewalt setzen. Gerade Christen seien aufgerufen, gegen die zunehmende Gewalt in der Welt vorzugehen. Drittens will Kobia den interreligiösen Dialog stärken. Den Religionen kommt nach seiner Überzeugung eine bestimmende Rolle in diesem Jahrhundert zu, das von der individuellen Suche nach Identität geprägt sei.
Religionen sollen nach Überzeugung Kobias heilen und versöhnen. Er selbst ist ein Mann des Ausgleichs: Anfang der 90er Jahre spielte er eine führende Rolle bei den Friedensgesprächen im Sudan. In seiner Heimat Kenia half er, die Wahlen zu überwachen. Sein erstes Amt im Weltkirchenrat übernahm er 1978. Er war zunächst verantwortlich für die Stadt-Land-Kommission. Später führte er den Kirchenrat in Kenia.
Die Kraft für sein Engagement findet Kobia bei seiner Frau Ruth und seinen vier Kindern - zwei Söhnen und zwei Töchtern. Nach den Beziehungen zwischen dem Weltkirchenrat und Deutschland befragt, erzählt der Kenianer eine Geschichte: Vor etwa 50 Jahren schenkte die Bundesregierung dem ÖRK ein Bild des Malers Emil Nolde - «als Dank für die Hilfe des Rates in den schwierigen Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg», so Kobia. Inzwischen ist das Kunstwerk sehr wertvoll. Damit es möglichst viele Menschen sehen können, gab es der Rat an ein Museum. «So ist es mit Freundschaften, sie wachsen und werden immer wertvoller», sagt Kobia. |  |
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