Nairobi (dpa) - Menschen mit HIV, die andere wissentlich mit der Krankheit anstecken, sollen in Kenia bis zu sieben Jahre ins Gefängnis kommen. Ein neuer Gesetzentwurf stellt außerdem die Diskriminierung von Aids-Kranken unter Strafe, wie die kenianische Tageszeitung «Daily Nation» am Donnerstag berichtete. Niemand dürfe einem HIV-Infizierten eine Arbeitsstelle, einen Ausbildungsplatz, einen Kredit oder eine Versicherung verweigern. Zudem sollen künftig alle Blutspenden auf das Virus untersucht werden.
Der Gesetzentwurf ist bereits vom Kabinett verabschiedet und wird demnächst im Parlament diskutiert. Kenia zählt mit einer Infektionsrate von etwa 10 Prozent zu den am stärksten betroffenen Ländern. Etwa 2,5 Millionen Menschen leben dort mit der Immunschwäche. In der Hauptstadt Nairobi findet derzeit ein internationaler Aids-Kongress mit knapp 8000 Teilnehmern statt. Im Mittelpunkt steht der Zugang zu Aids-Medikamenten für Betroffene. Eine argentinische Pharma-Firma will im kommenden Jahr in Nairobi mit der Herstellung von Aids-Medikamenten beginnen.