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 Kenyahilfe aktuell 11.01.2004 (18:49 Uhr) CrazyTwins
Liebe Freunde,

Wieder gut gelandet und Euch einen schönen Sonntag.
7 Wochen sind lang und können trotzdem zu kurz sein.
Gestern bin ich wohlbehalten aus dem (Arbeits) Urlaub zurück gekehrt, wäre aber noch gern geblieben um sicher zu sein, alles läuft wie besprochen und erkämpft.

Aus unserem Straßenkinderprojekt in Vuga ist ein Rescue- Center geworden. Mit Einführung der kostenlosen Primary School würde ein Day Care Center gegen die bestehenden Gesetze verstoßen. Die Kinder müssen zur Schule und sollen nicht  unterstützt werden, die Schule zu schwänzen.
Vom Children Office in Kwale kam der Vorschlag, ein Rescue Center ins Leben zu rufen, Bedarf war da.
Dies ändert natürlich völlig die Situation, diese Kinder müssen 24 Stunden betreut werden, können nicht zurück ins Dorf geschickt werden und  alle Kosten müssen übernommen werden.

Unser Pastor Omari ( Schlitzohr habe ich ihn genannt) hatte private Probleme und im Center wurden Gelder der holländischen Foundation „ Pamoja“ missbraucht.
Speedy und ich versuchten Hotels zu überzeugen, unseren Kindern eine Möglichkeit zu geben, ihre Basteleien zu verkaufen, ein kleines Programm hatten wir auch einstudiert. Leider kann nicht eine positive Rückmeldung, auch nicht vom DSR- dort hatte Torsten gute Beziehungen und wir haben ihn gebeten, dies für uns zu klären.
So haben wir an zwei Sonntagen vor dem Hollywood in Ukunda verkauft, 4 Stunden in praller Sonne waren nicht wirklich ein Vergnügen aber das Geld reichte dann wieder zum Essen und auch für einen Tagesausflug nach Bamburi in den Hallerpark, für die Kids ein Erlebnis.

Unseren Plan, ein Gästehaus auf unserem Gelände zu bauen, konnte ich leider nicht umsetzen.
Nach afrikanischem Verständnis ist alles, was auf einem nicht eingezäunten Gelände liegt Allgemeineigentum, also musste ein Zaun her.
Familie Bernhard, Schweizer die in Ukunda leben, nahm den Auftrag an und versprach mir die Fertigstellung bis Ende 2003. Aber in Kenia kann man wenig planen, drei Tage kein Strom in der Werkstatt, kein Wasser in Vuga zum Beton mischen- nur zwei Beispiele.
Aber der Zaun ist in Arbeit, mit zwei Toren wird das Werk wohl 2500 € kosten. Allerdings muss man wissen, dass das Grundstück rund 6000 m² groß ist.

Die Schulpatenschaften sind auch gezahlt, für Sophie haben wir ein anderes Mädchen in der Diani Secondary School.
Der ehemalige Headmaster der Mwakingwena Primary in Ukunda ( mit Haifischlächeln wie Angela mal sehr treffend schrieb) Peter Mysymi, war dreist genug, mich um 40.000 KSH anzubetteln für seinen Sohn. Noch am Freitag rief er mich an, weil er mein Handy haben wollte. Inzwischen wird er hoffentlich wissen, dass eine Strafanzeige gegen ihn läuft.
Journalisten  werden beobachten, ob die Polizei etwas tut.


Nach Weihnachten spitzte sich die Situation in Vuga zu, Pastor  Omari wählte die Flucht und verließ das Center, nahm alle persönlichen Dinge der Familie mit- was sonst noch vermag ich nicht zu sagen- und ließ Frau und beide Töchter mittellos zurück.
Eine „wahrlich christliche Heldentat“.
Von den Holländern kam keine Unterstützung mehr seit Wochen und Irene flüsterte mir ins Ohr: „Wir haben kein Essen mehr“.
Irene, das Patenkind von Petra und Helmut, erwies sich als wahres Geschenk. Mit ihrer Hilfe und der Rückversicherung aus Hannover haben wir das Heim total umgekrempelt: Zimmer gestrichen, umgeräumt, Matratzen gekauft, Gardinen genäht, Bettzeug genäht und es war toll zu sehen wie mit vergleichsweise geringen Mitteln eine völlig neue Umgebung entstand. Irene und die großen Mädchen zogen ins Haupthaus.

Aber die Rechnung wurde ohne Kirche gemacht- am 29.12.03 beschlossen die Vertreter des Boards ( spezieller Verfechter war Steve) das Center aufzulösen bis Januar 2004.
Diese Rechnung wurde aber ohne uns gemacht- es folgten unzählige Gespräche, Meetings, Telefonate und am 8.01.04 hatten wir die verbindliche Zusage der Kirche, dass wir bis zur Fertigstellung des eigenen Heimes auf dem neuen Gelände die Kirchenräume nutzen dürfen.
Wir sagten die finanzielle Unterstützung zu was Gehälter und Essen betraf und voller Freude verließen wir nach drei Stunden Diskussion das Jugendamt in Kwale .
Es war für mich eine grauenvolle Vorstellung, die Kinder an verschiedene Heime verteilt zu sehen, Geschwister auseinander gerissen, weil niemand 5 Kinder auf einmal aufnehmen wollte oder konnte.
5 Kinder stammen aus einer Familie- Vater tot und Mutter für 7 Jahre im Gefängnis wegen Drogenhandel und Anstiftung der eigenen Kinder zum Drogenverkauf; 4 Mädchen aus einer Familie- Mutter tot, alle vier wurden vom Vater betrunken gemacht und missbraucht; ein Aidswaisenkind- trotzdem haben die Kinder so etwas wie einen Familiensinn entwickelt und fühlen sich für einander verantwortlich.
Ich wollte es nicht zulassen, dass sie nun schon wieder „ ungeliebt“  im Stich gelassen werden.

Natürlich mache ich mir etwas Sorgen um die Finanzierung, aber irgendwie werden wir das schon hinbekommen. Wir hatten nicht geplant, für die täglichen Belange aufkommen zu müssen aber ohne diese Zusicherung wäre alles umsonst gewesen, dies wäre mit Sicherheit keine gute Entscheidung gewesen.
Ihr findet irgendwann den ganzen Bericht mit Bildern auf unserer Webseite www.kenyahilfe.de, aber das dauert noch einige Tage.

Lieben Gruß

Christine




 Re: Kenyahilfe aktuell 12.01.2004 (10:09 Uhr) Reinhold
 Re: Kenyahilfe aktuell 13.01.2004 (11:44 Uhr) Tilla
 Re: Kenyahilfe aktuell 13.01.2004 (16:24 Uhr) Felixs
 Kenyahilfe aktuell 13.01.2004 (16:32 Uhr) CrazyTwins
 Re: Kenyahilfe aktuell 13.01.2004 (17:32 Uhr) Iris
 Re: Kenyahilfe aktuell 14.01.2004 (13:23 Uhr) eve_lyn1963
 Re: Kenyahilfe aktuell 18.01.2004 (20:01 Uhr) wonni
 Kenyahilfe aktuell 18.01.2004 (22:32 Uhr) CrazyTwins

Dies ist ein Beitrag aus dem Forum "Kenya-Forum". Die Überschrift des Forums ist "Kenya-Forum".
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